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Guter Start für Verblendungs-Remake

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Rund 273.000 Zuschauer lockte die US-Version des schwedischen Kult-Thrillers am Startwochenende in die Kinos. Damit steigt die Neuverfilmung nach Angaben von Media Control auf Platz zwei der offiziellen deutschen Kino-Charts ein.

Damit muss sich die Stieg Larssen-Adaption trotzdem der französischen Komödie „Ziemlich beste Freunde“ geschlagen geben. Der Überraschungshit über die Freundschaft zwischen dem gelähmten Millionär Philippe und seinen Pfleger, dem frisch aus dem Gefängnis entlassenen Driss, rührte mit 468.000 Besuchern immerhin fast doppelt so viele Zuschauer.

Ein bisschen Schadenfreude ist bei diesen Zahlen dann doch dabei. Eine Erstplatzierung mit Zuschaueransturm hätte man dem Ami-Abklatsch dann doch nicht gegönnt. Denn man ehrlich: Braucht die Kinowelt ein weiteres US-amerikanisches Remake eines skandinavischen Filmhits à la Nightwatch oder der Fernsehserie Kommissarin Lund? Schließlich lief im Herbst 2009 erst die schwedische Originalverfilmung von Regisseur Niels Arden Oplev in den deutschen Kinos.

Die internationale Kinowelt vielleicht nicht, aber zumindest Amerika. Immerhin spielte Verblendung gemeinsam mit den beiden Teilen Verdammnis und Vergebung weltweit mehr als 100 Millionen Dollar ein. Einzig in den USA kamen nur knapp zehn Millionen Dollar zusammen, weil das dortige Publikum keine ausländischen Produktionen mit Untertiteln mag. Da die Romanvorlagen dennoch zu Bestsellern wurden, lag die Neuverfilmung nahe.

Inhaltlich hält sie sich eng an das schwedische Vorbild. Anstelle von Mikael Nyqvist und Noomi Rapace spielen eben Bond-Mime Daniel Craig und Rooney Mara die beiden Hauptrollen; Craig in der Rolle des Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist und Mara als Hackerin Lisbeth Salander. Zur Erinnerung: Blomkvist bekommt den Auftrag, die Nichte des Unternehmers Henrik Vanger (Christopher Plummer) zu suchen, von der seit mehr als 40 Jahren jede Spur fehlt. Dabei erhält er Unterstützung von Salander, die wegen ihrer gewaltreichen Vergangenheit unter Vormundschaft steht. Den beiden gelingt es, Harriets Verschwinden mit einer Frauenmordserie in Verbindung zu bringen und geraten dabei selbst in Gefahr…

Während Craig fast schon zu smart und durchtrainiert für seine Rolle als intellektueller Schreiberling wirkt, fehlt Rooney Mara das Kantige, das Harte, das das Leben aus der Figur der Lisbeth Salander gemacht hat. Auch wenn sie sich die Seele aus dem Leib spielt, wirkt sie wie ein pubertierendes Gothic-Girl auf Rachefeldzug. Immerhin glänzt das Remake durch ein höheres Budget. Technisch gut umgesetzt und inhaltlich ein spannender Psychothriller. Genau richtig für Popcorn-Kino, wenn es denn eben etwas Neues wäre.

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